Scientific Kalender April 2018
Leukozytenesterase (LE) ist eines der Standardtestfelder auf Harnteststreifen und neben Nitrit (NIT) ein wichtiger Parameter bei der Untersuchung auf Harnwegsinfekte (UTI).
Welche Leukozytenkategorien (WBC) können Sie mit einem positiven Leukozytenesterase-Testfeld nachweisen?
1. Eosinophile
2. Neutrophile
3. Lymphozyten
4. Makrophagen
5. Basophile
1 und 2
Nur 2
Alle der genannten
1, 2 und 5
Herzlichen Glückwunsch!
Das ist die richtige Antwort.
Das ist leider nicht komplett richtig.
Bitte versuchen sie es erneut.
Das ist leider nicht die richtige Antwort.
Bitte versuchen sie es erneut.
Hinweis
Bitte wählen sie mindestens eine Antwort aus.
Wissenschaftliche Hintergrundinformationen
Die Leukozytenesterase ist ein ausschließlich von Granulozyten produziertes Enzym und gehört zur Enzymgruppe der Hydrolasen (EC-3).1 Das Leukozytenesterase-Testfeld auf Harnteststreifen kann also nur das Vorhandensein von neutrophilen, eosinophilen und basophilen Granulozyten nachweisen.
Geringe Mengen an Leukozyten kommen auch im normalen Urin vor. Ein vermehrtes Vorkommen von Leukozyten deutet auf eine Infektion oder Entzündung des Urogenitaltrakts hin. Neutrophile Granulozyten sind die Leukozyten, die bei einem Harnwegsinfekt am häufigsten im Urin nachgewiesen werden. Neben bakteriellen Infektionen sind aber auch abakterielle Entzündungserkrankungen wie die Glomerulonephritis oder die Lupus-Nephritis mit einer erhöhten Leukozytenzahl im Urin assoziiert. Eosinophile Granulozyten treten im Urin u. a. bei einer (tubulo)interstitiellen Nephritis auf;2 basophile Granulozyten werden in der Literatur nur selten erwähnt.3 Die Identifizierung von einkernigen Zellen wie Lymphozyten mittels Untersuchung des Urinsediments ist schwierig und mittels Teststreifen nicht möglich. Da diese Zellen bei der zellulären Abstoßung von Nierentransplantaten frühzeitig im Urin auftreten, ist ihr Nachweis aus klinischer Sicht wünschenswert. Das Verfahren der Wahl ist die Färbung der Probe mit anschließender zytologischer Untersuchung.
Für das Screening auf Harnwegsinfektionen sind Parameter und Tests, die eine UTI mit hoher Zuverlässigkeit ausschließen, d. h. Verfahren mit einem hohen negativen Vorhersagewert (NVP), erforderlich. Im Vergleich mit der Referenzmethode Urinkultur4 ist die Teststreifenanalyse zwar schnell und komfortabel, der Urinpartikelanalyse mittels Durchflusszytometrie jedoch unterlegen.
Literatur
1. Webb EC (1992): Enzyme nomenclature 1992: recommendations of the Nomenclature Committee of the International Union of Biochemistry and Molecular Biology on the nomenclature and classification of enzymes. San Diego: International Union of Biochemistry and Molecular Biology by Academic Press. ISBN 0-12-227164-5.
2. King Strasinger S et al. (2008): Urinalysis and Body Fluids. Fifth Edition. ©2008 F. A. Davis Co., Philadelphia.
3. Taylor CA et al. (1990): Basophiluria in acute renal failure: an electron microscopy study of urinary sediment. Am J Kidney Dis. 16(3):266-267.
4. Yusuf E et al. (2017): Performance of urinalysis tests and their ability in predicting results of urine cultures: a comparison between automated test strip analyser and flow cytometry in various subpopulations and types of samples. J Clin Pathol. 70(7):631-636.