24 Stunden mit... Nadja Steffen, Applikationsspezialistin
XTRA-ARTIKEL AUSGABE 1/2018
Über 40 Applikationsspezialisten von Sysmex Deutschland, Österreich und der Schweiz kümmern sich um die Belange der Kunden und engagieren sich für einen reibungslosen Einsatz der Systeme – so wie Nadja Steffen. Xtra hat sie einen Tag lang begleitet
Text: Annika Helm
„Eine gute Geräteeinweisung ist das Wichtigste für die Kunden“, weiß Applikationsspezialistin Nadja Steffen. Seit acht Jahren ist die gebürtige Altenkirchenerin im Einsatz für 120 Sysmex Kunden im südlichen Raum Deutschlands. Sie weiß genau, welche Sorgen und Nöte die Labormitarbeiter plagen. Sie selbst absolvierte in Köln eine Ausbildung zur medizinisch-technischen Assistentin und arbeitete elf Jahre lang in einem Krankenhauslabor in Altenkirchen, bevor sie zu Sysmex wechselte.
Seitdem ist kein Arbeitstag wie der andere. Schon bevor Kunden ein Gerät kaufen, fallen zahlreiche Tätigkeiten für Nadja Steffen an: die detaillierte Analyse der Laboranforderungen sowie die Planung der Geräteauslieferung und -installation durch die Techniker. Anschließend folgt die mehrstündige Einweisung am Gerät. „Darauf legen wir viel Wert, denn die Kunden sollen sich im Umgang mit dem System sicher fühlen“, betont sie. Auch nach der Geräteeinweisung ist Nadja Steffen regelmäßig mit ihren Kunden in Kontakt. Sie hat immer ein offenes Ohr – sei es bei Fragen zu ungewöhnlichen Befunden, zum hinterlegten Regelwerk, zur Bedienung des Systems oder zum Reagenzien- und Qualitätskontrollmanagement. Je nachdem, wie dicht die Standorte der Kunden beieinanderliegen, besucht die Applikationsspezialistin ein bis acht Kunden am Tag. Einmal in der Woche plant sie einen Homeoffice-Tag ein. An dem betreut sie beispielsweise die telefonische Service-Line, schaltet sich bei Kundenfragen per Remote-Service auf die Geräte, berechnet Dauerauftrage oder schreibt Besuchsberichte.
Ein weiterer Aufgabenbereich umfasst den Sysmex Fortbildungsservice: Nadja Steffen ist auch für die fünftägige Kundenschulung der XN-Serie im Rahmen der Sysmex Akademie am Firmensitz in Norderstedt zuständig. Zusätzlich koordiniert und hält sie bis zu vier regionale Hämatologie-Fortbildungen und bis zu acht Seminare bei Kunden im Labor.
„Die Nachfrage nach Fortbildungen ist riesig. Unsere regionalen Seminare sind oftmals nach wenigen Stunden ausgebucht“, erzählt die Applikationsspezialistin. „Aber am meisten freue ich mich, wenn der Kunde das erste Mal mit den neuen Geräten in Routine arbeitet und alles funktioniert – da fallt mir ein Stein vom Herzen.“
8:10 Fortbildung in einer MTA-Schule
Elf angehende MTAs lauschen gespannt Nadja Steffens Erläuterungen zu den Analysesystemen der XN-L Serie. Die MTA-Schule in Trier hat einen XN-350 vor Ort. In den nächsten zwei Stunden erfahren sie einiges über die Messtechnologie und interpretieren zusammen Scattergramme, Zellbilder und Befundbeispiele.
10:15 XN-350 Praxisteil
Nach der Theorie folgt die Praxis: Die Applikationsspezialistin zeigt den MTA-Anwärterinnen die Bedienung des Analysesystems – vom Gerätestart über die Messung einer Qualitätskontrolle und Patientenprobe bis hin zur Ergebnisinterpretation und dem Shutdown. Nun müssen die MTAs selbst ran und messen.
11:45 Kundentelefonat
Auf dem Weg zum nächsten Termin beantwortet Nadja Steffen erste Kundenanfragen per Telefon:
Bei einer Anwenderin muss der Dauerauftrag für Reagenzien neu kalkuliert werden, beim zweiten gibt es Fragen zu einem Befund.
12:10 Unterwegs zum Termin
Die Applikationsspezialistin betreut 120 Kunden in der Region Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland. Ihr zweiter Termin führt sie ins zehn Minuten entfernte Krankenhaus der Barmherzigen Bruder Trier. Vor dem Treffen mit der Leiterin des Zentrallabors gibt es eine Stärkung zum Mittag.
13:30 Projektplanbesprechung
Das Zentrallabor zieht bald in neue Räumlichkeiten und möchte sich auch geräteseitig mit einem XN-2000 und der UN-Serie modernisieren. Für einen reibungslosen Ablauf bespricht Nadja Steffen mit der Laborleiterin Dorte Notzon den Projektplan – von der Anlieferung über die Installation und Einweisung der Geräte bis hin zur Routinebegleitung.
14:20 Auf nach Bitburg
Nach der erfolgreichen Besprechung folgt der letzte Termin für den Tag: eine Gerätekontrolle im Marienhaus Klinikum Eifel in Bitburg. Die 30 Kilometer lange Fahrt nutzt die Applikationsspezialistin, um weitere Kundenanfragen zu beantworten und mit Kollegen zu telefonieren.
15:30 Gerätekontrolle
Seit 2017 besitzt das Bitburger Klinikum die Sysmex Systeme XN-1000 und XN-350, liebevoll Wilma und Pebbles genannt. Hier überprüft Nadja Steffen zusammen mit der Laborleiterin Elisabeth Mezger den Verlauf der Qualitätskontrollen gemäß RiliBAK-Richtlinien. Ein Parameter war auffällig, Nadja Steffen empfiehlt eine Kalibrierung.
17:10 Feierabend
Zufrieden mit dem Tag begibt sich Nadja Steffen in den Feierabend und entdeckt gegenüber vom Krankenhaus ein Blumengeschäft: Wie passend, denn am Wochenende wird der Garten umgestaltet – noch schnell ein paar Primeln kaufen und ab nach Hause.
Fotoquellen: Thomas Pirot