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Infektionsmanagement

Die Fluoreszenz-Durchflusszytometrie der XN-Analysesysteme ermöglicht es, den Reifegrad und Aktivierungsstatus der Immunzellen zu detektieren. Die Immunantwort bei systemisch-inflammatorischen Prozessen (nicht-infektiös, z. B. als Reaktion auf eine Operation oder Trauma) unterscheidet sich von infektiösen Prozessen, die wiederum je nach Art des Erregers unterschiedlich ausfallen. So ist zu beobachten, dass der Aktivierungsgrad der einzelnen Immunzellkohorten sich bei viralen Erregern anders darstellt als bei bakteriellen Erregern und hier wiederum bei extrazellulären Bakterien anders als bei intrazellulären Bakterien.

Der komplexe Abwehrmechanismus beginnt mit der angeborenen Immunantwort, die schnell und unspezifisch ist. Hauptbeteiligte Zellen sind die neutrophilen Granulozyten und Monozyten, aber auch T-Zellen unabhängige aktivierte B-Lymphozyten. Die angeborene Immunantwort löst die adaptive Immunantwort aus, die verspätet, jedoch hochspezifisch reagiert. Hauptbeteiligte Zellen hier sind B- und T-Lymphozyten. Erweiterte Blutbildparameter liefern Aussagen über die Zellfunktion und Aktivität und ermöglichen einen tieferen Einblick in den Immunstatus des Patienten. Die optionale Anwendung „Extended Inflammation Parameter“ (EIP) unterstützt z. B. die Differenzierung verschiedener pathogener Ursachen einer Infektion, wie die Unterscheidung bakterieller vs. viraler Infektionen, der RUO* Intensive Care Infection Score (ICIS) hat das Potenzial das Erkennen und Monitoren bakterieller Infektionen zu unterstützen [1-3], der RUO* COVID -19 Prognostic Score kann einer Studie zufolge dazu dienen, frühzeitig kritische Krankheitsverläufe bei COVID -19 positiven Patienten zu erkennen, um die Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Versorgung besser einzuschätzen (Linssen et al. 2020). Hier erfahren Sie mehr zu den einzelnen optionalen Anwendungen.

* RUO – nur für Forschungszwecke

Der Hersteller hat keinen Zweck der In-vitro-Diagnostik festgelegt. Daher ist eine interne Validierung in den Einrichtungen erforderlich, bevor Informationen verwendet werden, um eine Diagnose zu stellen oder über die therapeutische Behandlung zu entscheiden. Optionale Anwendung, je nach Softwarestand.

Extended Inflammation Parameter (EIP)**

Extended Inflammation Parameter (EIP)**

Die diagnostischen EIP sind eine lizenzierte optionale Anwendung der XN-Serie und unterstützen die Differenzierung verschiedener Arten der Immunantwort: angeborene, erworbene, zelluläre oder humorale Immunantwort. Sie ermöglichen es, aus dem automatisierten Differentialblutbild messbare Informationen über die Aktivität der einzelnen Zelllinien zu erhalten. In kürzester Zeit quantifizieren und charakterisieren sie den Aktivierungsstatus der Leukozyten-Subpopulationen auf dem Differentialblutbild. Diese 4 diagnostischen Parameter unterstützen die Differenzierung verschiedener pathogenen Ursachen einer Infektion, z. B. die Unterscheidung bakterieller vs. viraler Infektionen.

** optionale Anwendung der XN-Analysesystemen und Extended IPU, je nach Software-Version

RUO* Intensive Care Infection Score (ICIS)

RUO* Intensive Care Infection Score (ICIS)

ICIS* ist ein Score, der ein quantitatives Ergebnis zwischen 0-20 ausgibt.
Ergebnisse aus Parametern der XN-Serie des XN DIFF + RET-Profils werden gewichtet und ein Score-Ergebnis berechnet. In drei Studien wurde gezeigt, dass erhöhte Werte mit einer hohen Wahrscheinlichkeit einer bakteriellen Infektion bei Patienten der Intensivstation korrelieren [1-3]. Dies inkludierte Patienten nach chirurgischen Eingriffen und beatmete Patienten, bei denen allgemeine Anzeichen einer Entzündung oft schwer von infektiösen Zuständen zu unterscheiden waren [2].

* RUO – nur für Forschungszwecke

Der Hersteller hat keinen Zweck der In-vitro-Diagnostik festgelegt. Daher ist eine interne Validierung in den Einrichtungen erforderlich, bevor Informationen verwendet werden, um eine Diagnose zu stellen oder über die therapeutische Behandlung zu entscheiden. Optionale Anwendung, je nach Softwarestand.

 

Quellen

[1] Nierhaus A. et al. (2012): Use of a Weighted, Automated Analysis of the Differential Blood Count to Differentiate Sepsis from Non-Infectious Systemic Inflammation:The Intensive Care Infection Score (ICIS). Inflamm. Allergy Drug Targets 11(2): 109–15

[2] Weimann K. et al. (2015): Intensive Care Infection Score – A new approach to distinguish between infectious and noninfectious processes in intensive care and medicosurgical patients.J. Int Med. Res. 43(3): 435–51

[3] Van der Geest P.J. et al. (2016): The intensive care infection score – a novel marker for the prediction of infection and its severity. Crit. Care 20(1): 180

Blutbild-Parameter bei COVID-19

Blutbild-Parameter können die Diagnostik bei COVID-19 positiven Patienten unterstützen

Blutbild-Parameter können die Diagnostik bei COVID-19 positiven Patienten unterstützen

Neuere Parameter geben einen umfassenderen Einblick in den aktuellen zellulären Immunstatus als klassische Blutbildparameter allein, denn sie bilden den Aktivierungsstatus von Zellen anhand der Fluoreszenztechnologie ab, sofern maligne Erkrankungen ausgeschlossen werden konnten.

Eine im Dezember 2020 veröffentliche Studie von Linssen et al. betrachtet ca. 1000 COVID-19 positive, hospitalisierte Patienten aus 12 Krankenhäusern und berechnet einen Score aus Blutbildparametern, der eine gute Prognose für den Verlauf des Schweregrades der Erkrankung geben kann. Demnach kann der Score die Einschätzung der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Versorgung erleichtern und die Planbarkeit von Intensivbetten verbessern. Der RUO* COVID-19 Prognostic Score nutzt verschiedene Parameter des Analyseprofils CBC+DIFF+ RET+PLT-F des XN-Hämatologie Systems**.

Ergebnisse der Studie im Detail:

Mit einer AUC von 0,875 konnte der Score bei einem Wert > 3, besser als jeder andere individuelle Parameter und besser als die Neutrophilen/Lymphozyten Ratio (NLR) eine kritische Lage der Patienten erkennen. Bereits 3 Tage nach Hospitalisierung konnte ein kritischer Verlauf der COVID-19 Erkrankung mit einer Sensitivität von 70,5% – am Tag 6 nach Hospitalisierung mit 93% -iger Sensitivität prognostiziert werden.

Hier finden Sie die aktuelle Veröffentlichung: https://elifesciences.org/articles/63195

** optionale Anwendung der XN-Analysesystemen und Extended IPU, je nach Software-Version

* RUO – nur für Forschungszwecke

Der Hersteller hat keinen Zweck der In-vitro-Diagnostik festgelegt. Daher ist eine interne Validierung in den Einrichtungen erforderlich, bevor Informationen verwendet werden, um eine Diagnose zu stellen oder über die therapeutische Behandlung zu entscheiden. Optionale Anwendung, je nach Softwarestand.

Delta-He

Delta-Hämoglobin-Äquivalent – Delta-He

Delta-He ist ein diagnostischer Blutbild-Parameter, der die Differenz der Hämoglobinisierung von Retikulozyten und reifen Erythrozyten anzeigt. Wenn Bakterien in den Körper gelangen und eine Entzündung auslösen, werden Zytokine (z.B. Interleukin-6), Botenstoffe des Immunsystems, freigesetzt. Dieses erste unspezifische Alarmsignal löst unter anderem einen Anstieg von Hepcidin, einem Akute-Phase-Protein, aus. Hepcidin sorgt dafür, dass Eisen internalisiert wird. Dieser Schutzmechanismus des Körpers bewirkt, den eingedrungenen Bakterien das für deren Entwicklung notwendige Eisen zu entziehen. Infolgedessen kommt es auch zu einer Unterversorgung von Eisen für die Erythropoese und zu einer Negativierung des Delta-He, wenn das Hämoglobin-Äquivalent reifer Erythrozyten das der Retikulozyten übersteigt. Somit ist Delta-He ein schneller, sensitiver und kostengünstiger Marker für das Monitoring während infektiöser Geschehen [5]. 

Laut Herrn Dr. Zimmermann [6] wird dem Parameter Delta-He in der Infektionsdiagnostik eine besondere Bedeutung zugeordnet, er reagiert binnen weniger Stunden. Delta-He ermöglicht eine schnelle und kostengünstige Unterstützung im Monitoring infektiöser Geschehen.

[5] Weimann et al. (2016): Delta-He, Ret-He and a New Diagnostic Plot for Differential Diagnosis and Therapy Monitoring of Patients Suffering from Various Disease-Specific Types of Anemia Clin. Lab. 2016; 62:667-677

[6] xtra-Artikel 2_2019: Dem Eisenmangel auf der Spur

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